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3 Gründe, warum die Waage ein schlechter Ratgeber ist (und 3 bessere Tools)

Das Körpergewicht ist für die meisten Leute der wichtigste Messwert, wenn es um Abnehmen geht. was die Waage anzeigt, bestimmt für sie über Erfolg oder Misserfolg einer Diät. Doch das Körpergewicht ist ist als einzelne Information nur sehr begrenzt nützlich.

1. Die Waage zeigt das Gewicht an, aber nicht die Zusammensetzung

Wer "Abnehmen" als Ziel hat, hat meistens eigentlich ein anderes Ziel: Die Reduktion von Körperfett. Die Waage zeigt jedoch das Gesamtgewicht an. Also Körperfett, Muskulatur, Organe, Mageninhalt, Wasser, Hirn... ;)

Das Körpergewicht kann in beide Richtungen stark schwanken, ohne dass sich die Menge an Körperfett verändert. Man kann schwerer werden und dabei Fett abbauen oder leichter werden und Fett zunehmen. Insbesondere bei regelmäßigem Krafttraining legt der Körper an Muskelmasse - und damit auch an Gewicht - zu. Ein zusätzliches Kilo Muskulatur wirkt sich hervorragend auf die Fettverbrennung aus. Aber wenn man aufgrund des zusätzlichen Kilos im Waagendisplay seine Kalorienaufnahme reduziert, verschwindet die Muskulatur auch wieder. Bei einer Diät verliert man zwar Körpergewicht, aber oft eben auch Muskulatur und/oder Wasser. Am Körperfett ändert sich nicht zwingend etwas.

Waagen mit Körperfettfunktion sind aufgrund ihrer Messmethode viel zu ungenau, um brauchbare Informationen zu liefern.

2. Die Waage schwankt

Das Körpergewicht schwankt zu stark, um es als alleiniger Indikator wertvoll zu sein. Mageninhalt und Flüssigkeitshaushalt beeinflussen das Gewicht deutlich.

3. Das Gewicht hat nur eine geringe Bedeutung

Zu oft gibt es eine zu starke emotionale Verbindung mit einer bestimmten Kilozahl, die bei gutem Training und guter Ernährung nicht nötig ist ("Ich will nicht über 60kg wiegen").

Mit Ausnahme von Sportlern, die in Gewichtsklassen antreten oder für die ein möglichst geringes Gewicht von Vorteil ist, ist die eigentliche Kilozahl nicht von besonders großer Bedeutung: Für die meisten Trainierenden geht es um Optik, Performance, Wohlbefinden, Gesundheit... ob man die bei 60kg oder 65kg hat, ist nicht wirklich entscheidend. Wir haben uns nur zu sehr angewöhnt, dem Körpergewicht eine große Bedeutung beizumessen.

Die Waage kann zwar durchaus nützlich sein, aber vor allem in Kombination mit anderen Werten. Am Besten wäre eine zuverlässige Körperfettmessung: Entweder per DEXA-Scan (was aber sehr teuer ist und eher Leistungssportlern vorbehalten bleibt) oder professioneller Hautfaltenmessung. Die Hautfaltendicke in Kombination mit dem Körpergewicht bietet eine sehr genaue Möglichkeit, nicht nur den prozentualen Körperfettanteil sondern auch die Fettverteilung zu bestimmen. Diese ermöglicht Rückschlüsse auf mögliche Schwachpunkte in der Ernährung und Regeneration.

Wer diese Möglichkeit nicht hat, kann sich aber auch mit diesen drei Tools (am besten in Kombination) weiterhelfen:

1. Umfänge

Mit einem Maßband lässt sich der Umfang von Bauch, Gesäß oder Oberschenkel messen (die drei Punkte, wo meistens eine Fettreduktion gewünscht wird) und verfolgen. Sinkt der Umfang, ist das ein gutes Zeichen, auch bei steigendem Körpergewicht.

2. Training

Außerdem gibt einem auch das Training wertvolles Feedback: Wenn ich bei Kniebeugen 10kg mehr für die gleiche Wiederholungszahl schaffe, habe ich definitiv Muskeln aufgebaut - ein Anstieg im Körpergewicht ohne gestiegenes Körperfett ist also gut möglich (insbesondere, wenn die gemessenen Umfänge gleich geblieben sind).

3. Foto

Der Blick in den Spiegel verglichen mit der Erinnerung an den Blick in den Spiegel vor drei Wochen ist nicht besonders objektiv. Die Erinnerung trügt und selbst der aktuelle Blick wird von Licht und Laune stark beeinflusst. Besser geeignet sind regelmäßige Fotos. Nebeneinander gelegt ist ein guter Vergleich möglich. Wichtig ist jedoch, wirklich die gleichen Bedingungen zu haben (Kamera, Winkel, Licht...), da die Unterschiede sonst zu krass sind.

Bild: Mein Körpergewicht war bei beiden Aufnahmen bei ca. 79kg. Die Waage weiß nicht alles.

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